Wenn es um Outdoor-Smartphones geht, dann ist Oukitel ein durchaus bekannter Hersteller. Die Geräte in dieser Klasse sind besonders robust und machen vieles schadlos mit. „Normale“ Smartphones können da nicht mithalten, sie würden sich wesentlicher früher Kratzer und andere Schäden einfangen und müssten dann zur Handy Reparatur. Klar ist aber natürlich auch, dass es hier um eine spezielle Zielgruppe geht, die zum Beispiel nicht so viel wert auf das Design legt. Man darf es allerdings nicht falsch verstehen, denn Outdoor-Geräte sind natürlich nicht hässlich, man muss aber beispielsweise auf Details wie eine Glasrückseite oder dünne Displayränder verzichten.
Bei Oukitel ist es nun so, dass man die eigene Produktpalette erweitert und jetzt auch in den Tablet-Bereich einsteigt. Das erste Modell hört auf den Namen Oukitel RT1, wobei RT sehr wahrscheinlich „Rugged Tablet“ bedeutet. Wichtig ist von Anfang an zu erwähnen, dass es sich um kein High-End-Tablet handelt, sondern der Einsatzzweck (Baustellen usw.) im Vordergrund steht.
Robust und schwer
Wer auf der Suche nach einem kompakten Tablet ist, der wird mit dem RT1 nur bedingt seine Freude haben. Das ist zwar in erster Linie den Outdoor-Eigenschaften geschuldet, aber trotzdem muss dieser Punkt vor dem Kauf berücksichtigt werden. Selbstverständlich gibt es auch genaue Zahlen dazu, so liegen die Maße bei 174 x 81 x 19 Millimeter und das Gewicht bei 870 Gramm.
Der Vorteil wiederum ist, dass man im Gegenzug ein Kunststoffgehäuse erhält, das über eine gummierte Oberfläche verfügt. Dadurch liegt es griffig in der Hand und das weiche Material hat zusätzlich eine federnde Eigenschaft (vermindert die Krafteinwirkung). Die Ecken sind mit Bumper ausgestattet und der Bildschirm ragt nicht über das Gehäuse hinaus. Auch hierbei handelt es sich um eine Entscheidung, die zum Schutz beiträgt.
Die Leistungsdaten auf einem Blick
Vorne ist ein 10,1 Zoll großes Display mit IPS-Technologie eingelassen. Es löst mit 1.920 x 1.200 Pixeln auf (Full HD) und kann auch mit Handschuhen bedient werden. Insgesamt kann man von einem guten Standard sprechen, lediglich die Helligkeit von 300 Lux hätte in Bezug auf direkte Sonneneinstrahlung höher ausfallen können. Sollte der Bildschirm kaputtgehen, dann steht eine Tablet Reparatur an.
Bei der CPU fiel die Wahl auf den Helio P22 von Mediatek. Der Prozessor erblickte 2018 das Licht der Welt und ist der Einsteiger-Klasse zuzuordnen. Auch das Herstellungsverfahren mit 16 Nanometer ist ein Beweis, dass sich die Leistungsfähigkeit in Grenzen hält. Ans Ziel gelangt man immer, es dauert jedoch länger und es kann auch schon mal ruckeln. Für die Grundfunktionen (wie E-Mails beantworten, YouTube usw.) ist die Performance ausreichend, dazu trägt auch der 4 GB große Arbeitsspeicher bei. Intern sind es 64 GB, eine Erweiterung per Speicherkarte ist kein Problem. Dann allerdings fällt der zweite SIM-Karten-Slot weg, für die Mehrheit ist das aber ein fairer Kompromiss. Als Ergänzung sei erwähnt, dass 4G unterstützt wird (5G wiederum nicht).
Diese Eigenschaften hat das Oukitel RT1 sonst noch
Vorinstalliert ist Android 11 mit einer leicht angepassten Oberfläche. Ein Fingerabdrucksensor ist nicht vorhanden, dafür jedoch eine IP69K-Zertifizierung. Sie bescheint dem Oukitel RT1 einen zuverlässigen Schutz vor hohen Temperaturen, Staub und Wasser. Eine drahtlose Verbindung kann via WiFi 5 und Bluetooth 5.0 aufgebaut werden. Als Navigationssystem eignet sich das Outdoor-Tablet auch, es sind nämliche alle notwendigen Satellitensysteme (unter anderem GPS und Galileo) mit an Bord.
Bei Wiedergabe von Musik oder Videos sorgen zwei Lautsprecher für den Ton. Ein Highlight ist die Kapazität des Akkus, die nämlich 10.000 mAh beträgt. Die Akkulaufzeit ist gut, könnte allerdings nach der Zahlenangabe besser sein. Eine Nachbesserung durch ein Update ist nicht ausgeschlossen.
Auch Kameras sind vorhanden
Obwohl Kameras bei Tablets nur eine Nebenrolle spielen, sind sie für Schnappschüsse und Videotelefonate praktisch. Im Falle vom RT1 sind es zwei 16-Megapixel-Sensoren von Samsung, die einmal vorne und einmal hinten zum Einsatz kommen. Bei der Qualität gibt es unter Berücksichtigung des Preises nichts zu beanstanden, außerdem beherrscht die Frontkamera Face-Unlock. Kommt es einmal zu Schäden an den Kameras, dann ist die Fehlerbehebung sicherlich günstiger als eine iPhone Reparatur.
Fazit
Das Oukitel RT1 ist weder ein Gaming-Tablet noch ein Leistungswunder. Stattdessen stellt es ein perfektes „Baustellen-Tablet“ dar, dem hohe Temperaturen, Staub und Wasser so schnell nichts anhaben können. Für die alltäglichen Aufgaben ist die Leistung ausreichend und die Kameras liefern sogar sehr gute Ergebnisse. Über manche Schwächen (Helligkeit des Displays, kein NFC, CPU von 2018 usw.) muss man hinwegsehen, dafür sind dann wieder Eigenschaften wie der gute GPS-Empfang und die Outdoor-Tools (befinden sich in der „Werkzeugtasche“-App und beinhalten unter anderem einen Winkelmesser und eine Wasserwaage) zu berücksichtigen.
Wer also ein „richtiges“ Tablet für die Baustelle sucht, der macht mit dem RT1 alles richtig. Sollte irgendwann ein Nachfolger erscheinen, dann werden sich sehr wahrscheinlich auch die Schwächen reduzieren.