Seit der Geburt des Smartphones kursieren des Öfteren noch gefährliche Halbwahrheiten. Viele von ihnen sind bis dato bereits widerlegt worden. Wir möchten mit diesem Beitrag fünf aktuelle Smartphone-Mythen aufklären.
Der Akku sollte vor dem Aufladen stets komplett entleert werden
Diese Behauptung ist Falsch – das Gegenteil ist in der Regel richtig: Das vollständige Entladen und Laden schadet den heute gängigen Lithium-Akkus sogar. Der Grund ist, dass die Elektroden dabei stark belastet werden, so dass sich die Akku-Lebensdauer spürbar verringert. Als geeigneter permanenter Ladebereich gilt eine Ladung zwischen 20 und 80 Prozent. Die Bereiche darüber und darunter sollten vermieden werden. Das bedeutet auch: Das Smartphone über Nacht am Ladegerät zu lassen, ist nicht besonders akkufreundlich. Allerdings verfügen heutige Modelle über einen Lade-Stop, ein permanentes Überladen ist daher nicht mehr möglich.
Wasser ist der Tod eines jeden Smartphones
Muss nicht sein – Spritzwasser hält fast jedes gängiges Smartphone aus. Und viele der neuen Modelle sind sogar für kleinere Tauchbäder ausgelegt (laut Hersteller), selbst die Kamera funktioniert dann unter Wasser. Ob und wie wasserfest ein Smartphone ist, klären sogenannte International Protection (kurz: IP-Standards). Verbraucher finden diese Angaben in der Bedienungsanleitung oder auf der Webseite des jeweiligen Herstellers. Das Samsung Galaxy S7 hat zum Beispiel die IP-Klasse 68 und ist laut Hersteller gegen dauerhaftes Untertauchen geschützt. Es ist jedoch zu beachten, dass nicht jedes Smartphone IP-zertifiziert ist. Nähere Informationen können sie beim Hersteller einholen.
Hintergrund-Apps sind eine große Belastung für den Akku
Nicht korrekt – die Betriebssysteme von Google und Apple sind explizit auf Multitasking ausgelegt. Moderne Speichermanagement-Algorithmen versetzen Apps selbstständig in eine Art Standby-Modus, selbst wenn sie im Hintergrund laufen. Das manuelle An- und Ausschalten der Apps kann sich daher sogar negativ auf die Akkulaufzeit auswirken. Denn es verbraucht mehr Strom, eine App komplett neu zu starten, als sie aus dem Standby- in den Aktiv-Modus zu versetzen. Ausnahmen sind Apps, die permanent im Hintergrund arbeiten, wie etwa das Navigationssystem oder Musikanwendungen.
Telefonieren im Urlaub ist eine Kostenfalle
Gilt nicht für Europa – EU-Reisende können sich ab dem 15. Juni nächsten Jahres entspannt zurücklehnen. Denn dann gibt es voraussichtlich keine Zusatzkosten fürs Telefonieren im europäischen Ausland mehr. Aber auch bis dahin zahlen Urlauber nicht mehr so viel wie noch vor wenigen Jahren. Für einen ausgehenden Anruf werden zusätzlich zum heimischen Tarif maximal sechs Cent in der Minute fällig, für einen eingehenden Anruf oder den Versand einer SMS bis zu zwei Cent. Für die mobile Datennutzung dürfen Anbieter höchstens sechs Cent auf den inländischen Megabyte-Preis aufschlagen. Eine Obergrenze gibt es außerdem: Maximal dürfen die Preise des bisher geltenden EU-Tarifs erhoben werden. Vorsicht sollten Reisende außerhalb der EU walten lassen. Denn hier kann die Smartphonenutzung weiterhin teuer bleiben.
Telefonieren bei Gewitter erhöht das Risiko, vom Blitz getroffen zu werden
Nein – wahr ist, wer sich bei Gewitter im Freien aufhält, lebt gefährlich und kann vom Blitz getroffen werden. Als Mythos hingegen hat sich die Annahme entpuppt, dass das Telefonieren mit dem Smartphone im Freien während eines Gewitters ein zusätzliches Risiko birgt: Vor seinem Einschlag ist der Blitz nämlich schon mehrere hundert Meter durch die Luft unterwegs gewesen. Erst auf den letzten 50 Metern entscheidet sich, an welchem Punkt er einschlägt. Ob sich an diesem Punkt dann ein Smartphone mit Metallkomponenten, Holz oder Plastik befindet, ist für die Blitzentladung unerheblich. Auch die Smartphonestrahlung kann entgegen landläufiger Meinungen nicht als „Magnet“ für Blitze betrachtet werden. Dafür ist sie viel zu gering.
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